Was ist das Belichtungsdreieck?

Wenn du mit der Fotografie beginnst, wirst du früher oder später über den Begriff „Belichtungsdreieck“ stolpern. Keine Sorge – das klingt komplizierter, als es ist. In diesem Artikel erkläre ich dir einfach und verständlich, was es damit auf sich hat und warum es so wichtig für tolle Fotos ist.

Was ist das Belichtungsdreieck?

Das Belichtungsdreieck beschreibt das Zusammenspiel von drei Kameraeinstellungen, die gemeinsam bestimmen, wie hell oder dunkel dein Foto wird. Ausführliche Infos zu den einzelnen Einstellungen findest du, wenn du auf den jeweiligen Link klickst.

Stell dir diese drei Einstellungen wie die Ecken eines Dreiecks vor – wenn du eine davon änderst, beeinflusst das auch die anderen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten.

Blende – Wie weit ist das „Auge“ der Kamera geöffnet?

Die Blende ist eine Öffnung im Objektiv, die steuert, wie viel Licht auf den Kamerasensor fällt.

  • Kleine Blendenzahl (z. B. f/1.8): Große Öffnung, viel Licht, Hintergrund schön unscharf (ideal für Porträts).
  • Große Blendenzahl (z. B. f/16): Kleine Öffnung, wenig Licht, mehr Schärfentiefe (gut für Landschaften).

💡 Merke: Kleine Zahl = viel Licht & unscharfer Hintergrund.

Verschlusszeit – Wie lange fällt Licht auf den Sensor?

Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Kameraverschluss offen bleibt.

  • Kurze Zeit (z. B. 1/1000 Sekunde): Wenig Licht, friert Bewegung ein.
  • Lange Zeit (z. B. 1 Sekunde): Viel Licht, Bewegungsunschärfe möglich (z. B. bei Nacht oder Langzeitbelichtung).

💡 Merke: Je länger der Verschluss offen ist, desto mehr Licht – aber auch mehr Verwacklungsgefahr.

ISO – Wie lichtempfindlich ist der Sensor?

Der ISO-Wert regelt, wie empfindlich der Sensor auf Licht reagiert.

  • Niedriger ISO (z. B. 100): Wenig Lichtempfindlichkeit, beste Bildqualität.
  • Hoher ISO (z. B. 3200): Mehr Empfindlichkeit, aber mehr Bildrauschen.

💡 Merke: ISO möglichst niedrig halten, um Rauschen zu vermeiden – außer du brauchst mehr Licht.

Warum ist das Zusammenspiel wichtig?

Wenn du z. B. bei einem Sonnenuntergang fotografierst und die Blende weit öffnest (f/2.8), bekommst du viel Licht. Um eine Überbelichtung zu vermeiden, musst du dann vielleicht die Verschlusszeit verkürzen oder den ISO-Wert senken. Alle drei Werte müssen im Gleichgewicht sein, damit dein Foto weder zu hell noch zu dunkel wird – genau das ist das Prinzip des Belichtungsdreiecks.

Ein Praxisbeispiel

Du möchtest ein Porträt bei Tageslicht machen:

  • Blende: f/2.8 (für schönen, unscharfen Hintergrund)
  • Verschlusszeit: 1/500 Sek. (um Bewegungen einzufrieren)
  • ISO: 100 (weil genug Licht vorhanden ist)

Wenn du jetzt in den Schatten gehst, ist es dunkler. Du hast drei Optionen:

  • Blende weiter öffnen (geht vielleicht nicht mehr)
  • Verschlusszeit verlängern
  • ISO erhöhen

Je nach Situation musst du entscheiden, welche Ecke des Dreiecks du veränderst – das ist die Kunst der manuellen Fotografie!

Fazit: Übung macht den Meister

Das Belichtungsdreieck ist kein Hexenwerk, sondern dein Werkzeug für kreative und korrekt belichtete Fotos. Wenn du verstehst, wie Blende, Verschlusszeit und ISO zusammenarbeiten, hast du die Kontrolle über deine Bilder – statt der Automatik.

📷 Tipp: Probier den manuellen Modus deiner Kamera aus und beobachte, wie sich Änderungen auf deine Fotos auswirken. So lernst du am schnellsten!

Viel Spaß beim Fotografieren!
Hast du Fragen oder willst dein Lieblingsbild zeigen? Schreib’s gerne in die Kommentare! 😊

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